Geschichten statt Schokolade

„...denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“ (Lukas 2,7)

Raum für Geflüchtete - kaum ein anderes Thema hat in den letzten Monaten eine solche Dynamik erfahren. Wer darf rein? Wer soll draußen bleiben? Wer soll wieder gehen müssen? Von der so genannten Willkommenskultur ist wenig nur noch zu spüren. Wie reden wir eigentlich über Geflüchtete und ihr Bedürfnis nach sicheren Orten? Was sagen wir dabei über unsere Werte? Was bewegt Menschen, die Krieg und Gewalt erlebt haben, dabei?

Willkommen zum #Schutzraum-Adventskalender! Bis Weihnachten möchte er Sie und Euch begleiten mit 24 Geschichten, erzählt von Geflüchteten und Unterstützer:innen, die hier mit uns in Hamburg, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern leben. Sie berichten von persönlichen Erfahrungen von Schutzlosigkeit und sicheren Räumen, von der Suche nach Raum in der Herberge oder von der endlich gefundenen Sicherheit.

Die Erzählungen wollen nicht hinter ihren Türchen bleiben. Die Sehnsucht nach Raum in der Herberge drängt nach außen, sie will verändern und leben. Diese Sehnsucht in unsicheren Zeiten möchten wir sichtbar machen – und zeigen, was alles dazugehört zu wirklich sicheren Räumen:

Dietlind Jochims - Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche

Nicht das Abschotten und Ausgrenzen, sondern weite Tore und Herzen, Menschenwürde für jeden einzelnen Menschen. Die Adventszeit lebt ja von der Hoffnung darauf, manchmal aller Realität trotzend, oft gegen Widerstände.

Mögen sie also ausstrahlen, die Suchbewegungen nach Schutzräumen von Munir, Halima, Ruzana, Karrar, Ulrike und den weiteren Nachbar:innen bei uns in der Nordkirche. Mögen sie, mögen wir alle mehr sichere Räume für unser Leben finden und stärken. Für die Menschen hier, die in Afghanistan, im Iran, der Ukraine, Syrien, Somalia und ach – überall.

Allen Erzählenden danken wir sehr für ihre Offenheit und ihren Mut und den weiteren Mitwirkenden, namentlich den Flüchtlingsbeauftragten der Kirchenkreise in der Nordkirche, für ihr Engagement. Besonders freuen wir uns über die diesjährige Kooperation mit der Nachrichtenplattform Amal Hamburg und den Beiträgen ihrer Mitarbeiterinnen. Den Geschichten wünschen wir viele Leser:innen und dem Adventskalender eine weite Verbreitung. Wir werden uns weiter für den Schutz von Geflüchteten einsetzen und mitwirken an einer Kirche und einer Gesellschaft, die entschieden eintritt für Menschenrechte, die Empathie fördert und ermutigt zu Solidarität - und so sichere Räume schafft. Denn es gibt Raum in der Herberge - nicht nur im Advent, aber gerade dann!