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5. Türchen im #SchutzRaum

5. Dezember: Tag 5

Judith Samson (46) lebt in der diakonischen Basisgemeinschaft „Brot & Rosen“ in Hamburg. Seit 1996 gibt es diese christliche Gemeinschaft, hier wohnen Mitglieder, Freiwillige und Geflüchtete zusammen: Vierzehn Menschen aus Afghanistan, Deutschland, Algerien, dem Irak, Syrien und aus dem Iran. Für die meisten ist es eine Herberge auf Zeit.

Herberge auf Zeit

Was wir als diakonische christliche Gemeinschaft zu leben versuchen, drückt das Bild einer ganz speziellen Herberge aus: die Arche Noah. Wir bieten obdachlosen Flüchtlingen ein Bett zum Ausruhen in einem eigenen Zimmer und einen Platz am Esstisch unserer bunten Hausgemeinschaft.

Die Arche bietet Schutz angesichts einer Welt, die lebensbedrohlich wird. Der biblische Noah nahm seine Passagiere vorübergehend auf, bis das rettende Land in Sicht war. Bei uns ist das „rettende Land“ meist ein Asylverfahren, auch wenn das manchmal eine sehr lange Reise ist. Allerdings ist die Rettung nicht so sicher wie in biblischen Zeiten: Im Einzelfall wird das ersehnte Ufer eines regulären Aufenthalts auch nicht erreicht.

Noah konnte nur ausgewählten Lebewesen die Rettung anbieten. Regelmäßig erreichen uns Anfragen von oder für Menschen, die in einer Notlage sind, aber unsere Zimmerzahl ist begrenzt. Durch eine bewusst kleinere Gemeinschaft versuchen wir sie zu mehr als einer öffentlichen Unterkunft zu machen: Es soll idealerweise ein Gefühl von familiärer Geborgenheit, vor allem Vertrauen, entstehen können.

Noah hatte sehr verschiedene Lebewesen an Bord. Wie die wohl miteinander klargekommen sind? Das Leben in unserer Herberge bietet Schutz und ist Herausforderung und Geschenk für alle zugleich.

Mehr über Brot und Rosen unter: www.brot-und-rosen.de

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